Der Wind hat sich gedreht
Der Wind hat sich gedreht - lau lockt er uns gen Süd, der Alten zu entfliehen, es auf die Reise geht. Mit Wohnmobil und Visa, wir fahren in die Welt, und singen nette Liedchen, von Kochgeschirr und Zelt.
Der Wind hat sich gedreht - der Steppe Hauch weht heiß, wir steuern „Ost“ gen Ungarn, am Rücken rinnt der Schweiß. Wir schaun nur aus dem Fenster, bis hin zum Plattensee, und hören alte Lieder, gespeichert auf CD.
Wind hat sich gedreht - von Frankreich bläst er nass, dies treibt uns in den Keller, da gibt es Wein vom Fass. Feuerwerk am Rheine, bunt ist der Reben Laub, wenn Kegelbrüder singen, wünsch ich, ich wäre taub.
Der Wind hat sich gedreht - vom Pol weht Schnee heran, die Jungen latschen weiter, ein jeder wie er kann. Wir hörn die Stiefel knirschen, wenn sie gen Neroth ziehn, wir Alten Säcke aber, wir hocken am Kamin.
Der Wind hat sich gedreht - „schon wieder ?“ hör ich sagen, ich mach das Beste draus, und spann ihn vor den Wagen! Dann zieht er mich dahin, wo immer ich hin will, zur Waldeck oder Thea, Hauptsache nicht zum Pilz!
Schlumpf (Dieter Strathe) 2012
|